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Dombauhütten Immaterielles Kulturerbe

Der zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe hat am 17. Dezember 2020 das Bauhüttenwesen in sein Register Guter Praxisbeispiele aufgenommen. Die Bewerbung wurde von 18 Bauhütten aus 5 Ländern eingereicht.

Der volle Name der Bewerbung lautet „Das Bauhüttenwesen der Großkirchen Europas – Weiter-gabe, Dokumentation, Bewahrung und Förderung von Handwerkstechniken und -wissen“. 


Die Dombauhütte des Mariendoms und die Dombauhütte zu St. Stephan Wien haben die Bewerbung gemeinsam eingereicht mit der Dombauhütte Aachen, Staatliche Dombauhütte Bamberg, Stiftung Basler Münsterbauhütte, Zwingerbauhütte Dresden (der einzigen säkularen Bauhütte des Verbundes), Münsterbauhütte Freiburg, Dombauhütte Köln, Dombauhütte Mariendom Linz, Kirchenbauhütte Lübeck, Dombauhütte Mainz, Staatlichen Dombauhütte Passau, Staatlichen Dombauhütte Regensburg, Münsterbauhütte Schwäbisch Gmünd, Dombauhütte St. Maria zur Wiese Soest, Fondation de l’OEuvre Notre-Dame de Strasbourg, Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider (Trondheim), Münsterbauhütte Ulm sowie der Dombauhütte Xanten.


Kriterien für die UNESCO-Anerkennung als Gutes Praxisbeispiel sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen sowie eine modellhafte, gegebenenfalls grenzüberschreitende Kooperation.


Der Weg zum internationalen Eintrag


Die Antragstellung begann 2015, als die Ulmer Münsterbauhütte in Deutschland ihre Bewerbung für das Bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe einreichte, und die Straßburger Bauhütte für das französische Inventar des Immateriellen Kulturerbes. Im Juni 2017 erfolgte die Einschreibung der Fondation de l’OEuvre Notre-Dame de Strasbourg auf die nationale französische Liste der kulturellen Ausdrucksform. Die deutsche Bewerbung – zwischenzeitlich mit Köln und Freiburg an Bord – endete im März 2018 erfolgreich mit einer Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis. Den Anstoß für die internationale Bewerbung bildet die „Erfurter Erklärung“ vom September 2017: Im Rahmen der Jahrestagung der europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister e. V. wurde der Beschluss gefasst, eine internationale Bewerbung zu unterstützen. 

 

Ab November 2017 wurde in diversen Arbeitstreffen die Nominierung vorbereitet, die schließlich am 6. Februar 2019 durch eine 15-köpfige Delegation im Rahmen einer Anhörung in Paris eingereicht wurde. Gut 1,5 Jahre später endet der Prozess erfolgreich mit der Eintragung des Bauhüttenwesens in das UNESCO-Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes.

 

Fotos: Mariendom Linz /Simon Noll

 

Das Besondere am Bauhüttenwesen

 

Die Dom- und Münsterbauhütten zeichnet eine multidisziplinäre Zusammenarbeit aus: Eine Bauhütte setzt sich aus der Gesamtheit ihrer MitarbeiterInnen zusammen, von den Lehrlingen über die GesellInnen bis zu den HüttenmeisterInnen und Dom-/MünsterbaumeisterInnen. Sie geben Wissen, handwerkliche Fertigkeiten und Fähigkeiten verschiedenster Gewerke weiter, bilden Nachwuchs aus, halten Feste und Rituale lebendig, dokumentieren ihre Arbeiten und repräsentieren das Bauhüttenwesen nach außen. Zum Kollegium zählen auch ArchivarInnen, KunsthistorikerInnen, PressereferentInnen und kaufmännische MitarbeiterInnen. Im Wesentlichen verstehen sich die Bauhütten als Kompetenzzentren rund um den Stein.

Darüber hinaus ist gerade in den letzten Jahrzehnten die Öffentlichkeitsarbeit hinzugekommen, um das breite Publikum sowie MäzenInnen auf die Anliegen der Erhaltung der jeweiligen Bauwerke aufmerksam zu machen sowie die Identifikation der Bevölkerung mit den Bauhütten zu stärken.


Das Bauhüttenwesen im Mittelalter und heute


Die Praxis des Bauhüttenwesens bildet sich im Mittelalter um die Baustellen der Großkirchen in Europa heraus. Bei den Bauhütten handelt es sich damals wie heute um Werkstätten in unmittelbarer Nähe der Kirchen, in denen verschiedene Gewerke eng im Verbund am Bau zusammen-arbeiten und ihr Wissen bewahren, indem sie es von Generation zu Generation weitergeben.
Darüber hinaus sind die Bauhütten seit dem Spätmittelalter untereinander eng verbunden, so dass sich ein überregionales, über Landes- und Reichsgrenzen hinausgehendes Netzwerk gebildet hat. Neben den ununterbrochen seit dem Mittalter existierenden Bauhütten wie in Straßburg und Freiburg wurden andere Bauhütten insbesondere im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wieder gegründet (z. B. Basel) oder neu ins Leben gerufen (z. B. Dresden). 


Auch heute bilden die Bauhütten ein lebendiges grenzüberschreitendes Kommunikations- und Personennetzwerk und widmen sich der Forschung, Dokumentation und der Weitergabe des Wissens und vor allem dem Erhalt der Kathedralen und bedeutender Großbauten. 

 

Die Dombauhütte des Mariendoms

 

Mit Baubeginn des Doms wurde in Linz in Anlehnung an die mittelalterlichen Vorbilder eine vom Dombauverein finanziell getragene Dombauhütte eingerichtet. In dieser waren die Steinmetze mit der Herstellung von Steinbauteilen für den Dombau beschäftigt. Das dazu notwendige Sandsteinmaterial wurde in Großblöcken zum Großteil aus einem im Eigentum des Dombauvereins stehenden Steinbruch in Altlengbach in Niederösterreich gebrochen und in Linz weiterverarbeitet. Das Granitmaterial kam aus dem Steinbruch Neuhaus an der Donau (Nähe Aschach). Insgesamt wurden bei der Errichtung des Mariendoms rund 106.000 Steine verarbeitet, fast 27.000 für den Bau des über 134 Meter hohen Turms.

 

Eine Seilsäge an der Herrenstraße zerteilte die mit Bahn und Ochsenfuhrwerken herangeschafften Großblöcke in bearbeitbare Steinblöcke. Die Höhe der Steinblöcke betrug in der Regel ca. 47 cm, also 1 ½ Wiener Fuß. Vorerst wurde klassisch mit Hammer und Meißel per Hand die Steinbearbeitung durchgeführt. Ab ca. 1900 wurde mit den für die damalige Zeit modernsten Bearbeitungsmethoden, mit Pressluft-Meißelwerkzeugen, am Dombau weitergearbeitet. Das Hebegerät für die Steinquader war der amerikanische Derrickkran, ein Holzbalkendreibein mit Schwenkbalken und Flaschenzug. Vorerst mit einer händischen Seilwinde im Zwei-Mann-Kurbelbetrieb, später ab ca. 1913 mit Motorantrieb.

 

Mit der Fertigstellung des Doms reduzierte sich die Tätigkeit der Dombauhütte ab 1925 auf die Durchführung von Erhaltungs-, Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten einige Kriegsschäden im Bereich Vierung und Hauptschiff des Doms behoben werden.

 

Moderne Technologien unterstützen traditionelle Bearbeitungstechnik

 

Fotos: Diözese Linz/Maria Appenzeller

 

Seit 2005 ist Architekt DI Wolfgang Schaffer als Dombaumeister in 6. Generation tätig. Bei ihm und Domhüttenmeister Gerhard Fraundorfer liegt die technische Verantwortung für die Instandhaltung und Ausstattung des Mariendoms. Dabei ist heute die Erhaltung der denkmalgeschützten Bausubstanz und daher auch die ständige Beobachtung und Dokumentation des Schadensverlaufes der Steinarchitektur die vordringlichste Aufgabe der Dombauhütte. Dazu wurden auch die rund 2.800 vorhandenen Originalpläne des Mariendoms vollständig digitalisiert. Ziel aller Maßnahmen ist es, der Nachwelt möglichst viel Originalsubstanz zu bewahren. Moderne technologische Verfahren unterstützen bei den Wartungs-, Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten die traditionellen Steinmetztechniken. Risse in den Steinbauteilen werden mit Spezialmörtel verschlossen, schädliche Krusten auf den Steinen mittels Niederdruckstrahlverfahren schonend entfernt. Die Füllung von Hohlräumen hinter der erhaltenen Steinoberfläche mit Mikromörteln kann diese für viele Jahre erhalten helfen, die Verklebung von Rissen macht Steine wieder statisch belastbar und verhindert das Eindringen von Wasser. Steinteile, die wegen ihres schlechten Zustandes nicht mehr erhalten werden können, werden von den Steinmetzen in bildhauerischer Arbeit bis zur Farbretuschierung rekonstruiert. Dadurch gewährleistet die Dombauhütte die Pflege und Erhaltung sowie Weiterentwicklung der traditionellen Steinmetztechniken.

 

Fotos: Diözese Linz/Maria Appenzeller
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