Aufwändige Sanierungsarbeit
Grund dafür sind unter anderem die detailreichen Zierelemente in dieser Höhe. So wurde in den vergangenen Wochen vor allem an den acht großen Kreuzblumen an den Ziergiebeln gearbeitet. Diese wurden zerlegt, vor Ort restauriert und ergänzt und anschließend wieder zusammengebaut. Eine stark beschädigte Kreuzblume war bereits vor einiger Zeit abgebaut worden. Sie wurde in den Wintermonaten in der Dombauhütte gänzlich neu gefertigt und vor wenigen Tagen am Turm neu versetzt. Herausfordernd gestaltet sich im unteren Teil des Turmhelmes auch die Arbeit an den Steinfugen. In den 1970er-Jahren wurden die Fugen in diesem Bereich mit Silikonmaterial saniert. Da Kunststoff im Laufe der Zeit spröde wird, hat sich diese Methode langfristig als nicht optimal erwiesen. Ein wesentlicher Teil der aktuellen Sanierungsphase besteht daher darin, diese Silikonfugen in mühevoller und sehr zeitaufwändiger Handarbeit herauszuarbeiten und durch mineralischen Fugenmörtel, einer Rezeptur aus Zement und Sand, zu ersetzen.
Gerade auf der "Wetterseite" im Nordwesten des Mariendoms erschweren auch Moose und Flechten die Arbeit. Sie werden mittels leichter Sandstrahlung und Wasserdruck entfernt und die Steinoberfläche somit schonend gereinigt. Anschließend wird durch sorgfältige und feine Retusche für eine ausgewogene und natürliche Optik der neuen Oberfläche gesorgt.
Insgesamt sind seit Beginn der Turmhelmsanierung im Team der Dombauhütte bisher rund 14.600 Arbeitsstunden angefallen, aktuell arbeiten 8 Steinmetze und Bildhauerinnen am Turm. Nach derzeitiger Planung soll die Turmhelmsanierung im Herbst 2021 abgeschlossen werden.
Wir haben die fleißgen Hände unserer Steinmetze und Bildhauerinnen bei der aufwändigen Arbeit bildlich festgehalten: